Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Die auf der Psychoanalyse gründende Tiefenpsychologische Behandlung findet mit einer regelmäßigen Sitzung in der Woche statt und dauert in einem ersten Schritt 50 Stunden. Verlängerungen sind mit bis zu 30 Stunden auf 80 Stunden möglich. In Einzelfällen ist auch ein Behandlungskontingent von 100 Sitzungen möglich.

Dieses Behandlungsverfahren, das in den Psychotherapie Richtlinien festgelegt ist, findet statt, indem sich der:die Patient:in und der:die Therapeut:in gegenüber sitzen. Der:Die Patient:in spricht das, woran er leidet, offen an. Das können depressive Verstimmungen, Ängste, Konflikte in der Familie oder am Arbeitsplatz, für Ihn unverständliches eigenes Verhalten oder zahlreiche psychosomatische Symptome sein. In jedem Fall verursacht die Erkrankung Leiden, das behandelt werden soll. Nach eingehender Diagnostik wird, gemeinsam mit dem:der Therapeut:in geklärt, in welchem Zusammenhang die Problematik zu verstehen ist. Meist treten Symptome in einer bestimmten Lebenssituation auf und lösen ältere Verhaltens- und Erlebensmuster aus, die aus früheren Konfliktlösungsstrategien stammen. Ein Wesen unseres Menschseins ist, dass die allermeisten psychischen Mechanismen unbewusst funktionieren. Wir können also im Alltag nur sehr begrenzt verstehen, wie wir funktionieren und woran wir leiden. Mit noch so grosser kognitiver Anstrengung können wir meist nicht nachvollziehen, wo die eigentlichen Probleme liegen. Durch die gemeinsame Arbeit mit dem:der Therapeut:in kann die unbewusste Störung bewusst werden, was grundlegende Veränderungen erst möglich macht. Die bisher unbewussten Konflikte können erkannt, benannt und behandelt werden. Das geschieht in dem fortschreitenden, regelmäßigen Behandlungsprozess. Vieles von dem, woran wir im Alltag leiden, zeigt sich auch in der therapeutischen Beziehung und kann in der Behandlung aktuell erlebt und hierdurch sehr viel besser verstanden werden. Der:Die Patient:in entwickelt im Verlauf der Behandlung ein besseres Verständnis von sich und seiner Lebensgeschichte und lernt in seinem Alltag einen sinnvolleren Umgang mit inneren und äußeren Konflikten. Er:Sie gewinnt im Verlauf der Therapie eine vertiefte Einsicht in sein Seelenleben und in die Beziehungsdynamik, die bisher zu vielerlei Konflikten mit sich und mit Anderen geführt hatte. Die anfängliche Symtomatik sollte im Verlauf einer ausreichend weit fortgeschrittenen psychotherapeutischen Behandlung gebessert, vielleicht sogar geheilt sein.

Bitte bedenken Sie, dass eine so kurze, schematische Übersicht über ein Therapieverfahren nur sehr unzureichend den wirklichen, lebendigen Therapieprozess abbilden und erklären kann. Die notwendige Vereinfachung dient einem besseren ersten Verständnis des Geschehens in einer Psychotherapie, damit Sie als Patientin oder als Patient einen ersten Eindruck bekommen können. Um wirklich zu verstehen, worum es in einer Psychotherapie geht, ist eine weitere, vertiefte Auseinandersetzung und ein persönlicher Kontakt mit dem:der Psychotherapeut:in unerlässlich.